Elf Tipps für ein frohes Fest

Bonn – Weihnachten kommt ja immer so plötzlich. Und alle Jahre wieder bricht wenige Tage vor dem Fest der große Feiertagsstress aus. Man weiß nicht, was man anziehen soll.

Ein Last-Minute-Geschenk bräuchte man auch noch. Ein paar neue Kugeln als Baumschmuck ebenfalls – nur welche? Und wie schafft man es, dass der Stress nicht in Streit ausartet? Elf Tipps für ein gelungenes Weihnachtsfest:

– Baum transportieren: Er wird entweder im Kofferraum oder auf dem Dach nach Hause gefahren. Auf keinen Fall darf er das Sichtfeld einschränken. «Befestigen Sie den Baum unbedingt mit Spanngurten», rät Dekra-Unfallforscher Andreas Schäuble. Bei einer Vollbremsung könne der Baum schon bei Tempo 30 zum gefährlichen Geschoss werden. Ragt der Baum mehr als einen Meter über das Auto hinaus, muss die Spitze mit einer roten Fahne gekennzeichnet werden, bei Dunkelheit mit einer roten Leuchte. Außerdem darf der Baum weder Rückleuchten noch Nummernschild verdecken.

– Baum schmücken: Der Bundesverband der Weihnachtsbaum- und Schnittgrünerzeuger in Deutschland rät, den Baum einen Tag vor dem Schmücken im Ständer aufzustellen. Er braucht etwas Zeit, um seine Äste wieder in die Ausgangsposition zurückzubringen, nachdem er aus dem Netz geschnitten wurde. Christbaumständer mit Seilzug sind dabei laut Tüv Rheinland einfacher zu bedienen und sicherer als herkömmliche Modelle.

Wie viele Kugeln und Deko-Elemente an den Baum kommen, ist abhängig von dessen Dichte und Volumen. Als grobe Faustformel nennen die Stylingexperten der Zeitschrift «Living at home»: Pro Viertel Meter Baumhöhe bieten sich je nach Durchmesser 10 bis 20 Elemente an. Neuerdings angesagt sind laut der Trendforscherin Gabriela Kaiser aus Landsberg am Lech (Bayern) Farben von Dunkelgrün über Petrol bis Dunkelblau. Modern wirken auch schwarze Kugeln mit weißen Aufschriften und weiße Kugeln mit etwas Gold oder schwarzen Schriften. Und eine schlechte Nachricht für Rudolph, das Rentier: Trendiges Deko-Element in diesem Jahr ist das Lama.

– Keine Blink-Bäume im Auto: Auf leuchtende und blinkende Deko wie Mini-Christbäume auf dem Armaturenbrett oder Leuchtbänder am Innenspiegel sollten Autofahrer verzichten, rät der Tüv Rheinland. Denn solche Lichter sind verboten und können polizeilich geahndet werden. Der Gesetzgeber befürchtet, dass sie leicht mit Warnzeichen verwechselt werden könnten. Und es besteht Blendgefahr für den Fahrer und andere Verkehrsteilnehmer.

– Blinkende Lichterketten zu Hause: Für Mieter ist bei der Weihnachts-Deko grundsätzlich erlaubt, was gefällt, erklärt Eva Neumann von Haus & Grund Deutschland in Berlin. Doch die Nachbarn dürfen nicht über die Maßen gestört werden. Die Weihnachtsbeleuchtung sollte etwa nicht dauerhaft in die gegenüberliegende Wohnung scheinen. Wer Ärger vermeiden möchte, schaltet Lichter zu den üblichen Ruhezeiten zwischen 22.00 und 6.00 Uhr aus. Hierfür bieten sich Zeitschaltuhren an. Die sind auch sinnvoll, um Strom zu sparen, rät die Verbraucherzentrale Mecklenburg-Vorpommern. Wer in der Weihnachtszeit sein Zuhause festlich beleuchtet, sollte außerdem LEDs statt Glühlampen benutzen, um weniger Energie zu verbrauchen.

– Dresscode: Kein passendes Kleid im Schrank? Oder einfach keine Lust, sich an den Feiertagen aufzubrezeln? Kein Problem: Mit einem Ugly Christmas Sweater kleidet man sich leger und trotzdem modebewusst. Das Motto bei solchen Motiv-Pullis: «Je schräger, desto besser», erklärt Modeberater Andreas Rose. «Elfen, Rentiere, Einhörner, Lebkuchenmännchen, Schneemänner – bei dem Kleidungsstück ist alles erlaubt, Hauptsache geschmacklos.» In den USA ist dem Kleidungsstück bereits ein Jahrestag gewidmet, der 21. Dezember. Der Hype hat inzwischen aber auch Europa erreicht, und so finden sich entsprechende Stücke hier in vielen Läden.

– Feiertagsstress vermeiden: Stress hoch zehn bei den Vorbereitungen, und dann fängt der Partner auch noch grundlos an zu meckern – der Streit unterm Tannenbaum ist perfekt. Wie kommt man da wieder raus? «Wenn es sich um kleine Differenzen handelt, könnte man einen Waffenstillstand vereinbaren, etwa unter dem Motto «Pass mal auf, können wir nicht versuchen, das Thema zu vertagen?»», empfiehlt der Familientherapeut Björn Enno Hermans aus Essen. Das funktioniert aber nur bei Themen, die schon länger Streitpunkte sind.

Ansonsten gilt: Abwechslung entzerrt die Situation. Das können Gesellschaftsspiele oder gemeinsame Spaziergänge sein. Sinnvoll ist auch eine Arbeitsteilung – und der Vorsatz, über Pannen und Planänderungen hinwegzusehen. «Der eine kocht den Hauptgang, der zweite bereitet den Nachtisch zu und die anderen schmücken den Baum», rät die Psychologin Julia Scharnhorst. Das schafft auch gleich ein gemeinsames Erlebnis.

– Feiertage ohne Kater: Ein Gläschen hier, ein Gläschen da, schon hat man einen Schwips. Wie schafft man es, an den Feiertagen nicht zu viel Alkohol zu trinken? «Die oberste Regel heißt: langsam trinken», rät Michaela Goecke von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. «Wenn Sie langsam trinken, halten Sie immer ein gefülltes Glas in der Hand und bekommen nicht gleich wieder nachgeschenkt oder ein neues aufgedrängt.» Die Ernährungswissenschaftlerin Gabriela Freitag-Ziegler schlägt als Alternative heißen Apfelpunsch vor. «Der schmeckt auch herrlich weihnachtlich, enthält aber keinen Alkohol und deutlich weniger Kalorien.»

– Süßes Geschenk: Wer schnell noch etwas Selbstgemachtes unter den Weihnachtsbaum legen möchte, kann zum Beispiel Brotaufstriche im Glas herstellen. Das Bundeszentrum für Ernährung schlägt zu Weihnachten eine Spekulatiuscreme vor. Dafür Gewürzspekulatius zerbröseln und im Mixer fein zerkleinern. Dann Honig, Sahne, weiche Butter, Spekulatiusgewürz und Zimt dazugeben und alles verrühren. Die fertige Creme in kleine Gläser mit Deckel füllen und diese mit Schleife und Kärtchen verzieren. Der süße Aufstrich schmeckt zum Frühstück oder auch als Füllung in Pfannkuchen.

– Geschenke schön verpacken: Bei Geschenkpapier sind 2018 Silber oder Weiß nach Ansicht des Verbandes Deutscher Papierfabriken modern. Daneben liegen Samt-Bänder im Trend. Alternativ kann man zum Verpacken auch große Kalenderblätter oder alte Stadtpläne verwenden. Gutscheine lassen sich in gestalteten Briefumschlägen, Papiertüten mit dezenter Schleife oder in einer Dose übergeben. Sie lassen sich gut mit einem kleinen individuellen Geschenk verbinden, das zum Anlass oder zum Gutschein passt – wie etwa einem Buch oder einem Reiseführer.

– Geschenkpapier richtig entsorgen: Papier kommt ins Altpapier – so einfach ist das leider nicht. Denn oftmals ist Geschenkpapier mit Kunststofflacken oder -folien beschichtet. Solche Lack-, Glacé- und Chromopapiere und -pappen sind nicht zu recyceln und müssen über die Restmülltonne entsorgt werden, erklärt das Umweltbundesamt.

– Die Wahrheit über den Weihnachtsmann: Irgendwann kommt der Tag, an dem Kinder wissen wollen, ob es den Weihnachtsmann wirklich gibt. Und Eltern müssen damit rechnen, dass ein Kumpel ihres Kindes ihm die Wahrheit schon gesteckt hat. Schlimmstenfalls wird das Kind dann noch gehänselt, was es für ein Baby sei, dass es so etwas noch glaubt. Ist Weihnachten damit gelaufen? Nicht unbedingt. Wenn ein Kind die Wahrheit schon kennt, gibt es auch die Möglichkeit, den Spieß umzudrehen, erklärt Ulric Ritzer-Sachs von der Onlineberatung der Bundeskonferenz für Erziehungsberatung. «Warum nicht das Kind selbst mal das Christkind oder den Weihnachtsmann spielen lassen. Daraus kann sich auch eine wunderbare Familientradition entwickeln.»

Fotocredits: Christin Klose
(dpa/tmn)

(dpa)

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