Was hinter dem Heißhunger steckt

München – Manchmal haben wir ganz plötzlich große Lust auf Chips, Schokolade oder etwa Gewürzgurken. Sind solche Gelüste normal? Oder gar ein Zeichen, dass der Körper etwas Bestimmtes braucht? Ökotrophologin Monika Bischoff erklärt in der Zeitschrift Shape (Ausgabe Juni/2019) die Ursachen.

Chips: Einmal in die Tüte gegriffen, können viele nicht mehr aufhören. Das sei evolutionär bedingt, da wir immer auf der Suche nach Salz und Fett sind, erklärt die Expertin. Die Chips wecken Bedürfnisse, die sie nicht erfüllen. Herzhaftes animiert die Umami-Geschmacksknospen – der Körper assoziiert dies mit Eiweiß. Doch diesen Bedarf decken Chips nicht – und so essen wir immer weiter, erklärt Bischoff.

Schokolade: Heißhunger auf Süßes und Schokolade – das kann verschiedene Ursachen haben. Ein Grund dafür nennt Bischoff: Wir haben mittags zu wenig gegessen und zu wenig Kohlenhydrate aufgenommen. Der Körper braucht am Nachmittag mehr Energie – und will deshalb Zucker. Oder, es ist pure Gewohnheit, was Süßes am Nachmittag zu essen – manche greifen auch bei Stress zur Schoki. Besser sei in der Regel Sport. Denn Zucker und Fett machen süchtig, sind aber langfristig gar nicht so gut für uns.

Gewürze: Wer gerne scharfgewürzte Speisen isst, hilft seiner Verdauung auf die Sprünge. Denn Pfeffer oder Chili fördern die Durchblutung und regen so den Darm an. Nur auf zu viel Salz sollte man verzichten – die Geschmacksknospen brauchen etwa sechs Wochen für die Umstellung. Übrigens: Wer Gewürzgurken gläserweise essen will, produziert unter Umständen zu wenig Magensäure – daher die Lust auf Saures. Zugreifen erlaubt. Allerdings enthalten Gewürzgurken auch viel Zucker – im Glas mit 370 Millilitern sind es etwa vier Würfel.

Fotocredits: Christin Klose
(dpa/tmn)

(dpa)

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