Der frühe Vogel heiratet entspannt

Berlin – Mit perfekter Location, bewegender Zeremonie und großartigem Essen soll sie das schönste Fest im Leben werden: die eigene Hochzeit. Kaum ein Event ist mit so vielen Erwartungen belegt wie eine Hochzeitsparty.

Und sie steigen immer mehr an, wie Svenja Schirk vom Bund deutscher Hochzeitsplaner in Berlin berichtet. Die Hochzeitsplanerin beobachtet, dass Paare immer mehr Geld in die Hand nehmen, um ihre Traumhochzeit wahr werden zu lassen. Damit das gelingt, hilft nur frühe Planung. Und die sieht so aus:

15 bis 18 Monate vorher:

Zuerst muss sich das Paar einig werden, wie viele Gäste kommen, wie viel Geld es ausgeben möchte und in welchem Ambiente geheiratet werden soll. «Paare sollten sich für ihre Hochzeit nicht verschulden», rät Schirk. «Es ist sehr belastend, mit Schulden in die Ehe zu starten.»

In der Regel startet die Planung mit der Location-Suche – damit steht das Datum. Sofort Save-the-Date-Karten an die Gäste schicken.

12 bis 15 Monate vorher:

Dienstleister wie Trauredner, Caterer oder Band kontaktieren. «Ich habe jetzt schon Anfragen für 2020», sagt Traurednerin Sabine John-Tancredi aus Stuttgart. Sie empfiehlt, sich für die Suche nach einem Trauredner Zeit zu nehmen. «Die Rede erlaubt einen tiefen, sehr persönlichen Blick auf die Beziehung – das braucht Vertrauen.»

John-Tancredi trifft ihre Paare dreimal: Beim Kennenlernen stellt man fest, ob man sich sympathisch ist, die Stimme und das Konzept mag. «Es kann auch sein, dass es nicht passt – dann muss genug Zeit sein, jemand anderen zu finden.» Wenn das Konzept der Zeremonie steht, bucht man am besten gleich den DJ oder die Live-Band dazu. Auch wer kirchlich heiraten möchte, sollte sich möglichst frühzeitig um einen Termin kümmern.

10 bis 12 Monate vorher:

Wird das Essen nicht von der Location gestellt, sollte man sich jetzt auf einen Caterer festlegen, rät Holger Stuth vom Restaurant Hannes Ossenkopp im mecklenburgischen Dümmer. Besondere Buffet-Komponenten müssten frühzeitig bestellt werden. «Wenn es Knall auf Fall geht, kriegen wir ein Catering auch zwei Wochen vorher hin – dann aber nur mit Tiefkühl-Ware», sagt Stuth. Sein Tipp: Auf die Hochzeitssuppe verzichten und nur die Hälfte an Desserts bestellen. «An beidem haben die Gäste meist wenig Interesse.»

6 bis 10 Monate vorher:

Das Brautoutfit wählen. Maßgeschneiderte Kleider haben oft vier Monate Lieferzeit. Außerdem: Hochzeitsreise buchen.

6 Monate vorher:

Termin beim Standesamt sichern. Einladungen verschicken. Für das Catering abfragen, ob Gäste Vegetarier sind oder Allergien haben.

5 Monate vorher:

Ringe aussuchen, Blumen bestellen, gegebenenfalls Transporte oder Shuttle-Services zu den einzelnen Locations buchen.

4 Monate vorher:

Tisch-, Menü- und Platzkarten in Auftrag geben.

3 Monate vorher: Probestyling für die Braut organisieren, die letzten Weine aussuchen. Eventuell noch einen Tanzkurs belegen.

2 Monate vorher: Gästebuch organisieren, Gastgeschenke fertigstellen, zum Polterabend einladen und die letzten Abläufe mit allen Dienstleistern besprechen.

2 Wochen vorher: Entspannen. Gemeinsam Wellness machen und sich Schönheitsbehandlungen gönnen.

Am Hochzeitstag: Ausschlafen und ab zum Styling. Dafür sollte man etwa zwei Stunden einplanen. Dann: Hochzeit genießen und nicht stressen. Schirk: «Man sollte gemeinsam darüber lachen, wenn Dinge schiefgehen.» Die Geschichte vom Hund, der auf das Brautkleid pinkelt, erzähle man sich schließlich noch Jahre später.

Fotocredits: Franziska Molina
(dpa/tmn)

(dpa)

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