Das sind die Neuheiten auf der Medizinmesse Medica

Düsseldorf – Es ist ein kleines Gerät, doch es soll Großes leisten: gestressten Menschen beim Entspannen helfen. Das Produkt, das auf die Haut aufgelegt wird und über Atemregulierung innere Ruhe herstellen soll, ist derzeit auf der
Medizinmesse Medica (12. bis 15. November) in Düsseldorf zu sehen.

Es leitet gestresste Menschen über Lichtsignale und Vibration zu entspannendem Atmen an. Auf dem Handy kann das Angebot zu einem Programm mit Bewertung des individuellen Stresslevels ausgebaut werden.

Vorstellt wird auch ein Sensor für Feuchtigkeits- und Temperaturwerte, der via Bluetooth anzeigt, wann eine Windel gewechselt werden sollten. Das in verschiedenen Größen verfügbare Gerät kann an Windeln für Kinder und für Erwachsene eingesetzt werden. Da mehrere Geräte verwaltet werden können, ist das Produkt auch für Pflegeeinrichtungen interessant.

Auf der Medica, der weltgrößten Messe ihrer Art, stellen insgesamt 5200 Unternehmen aus aller Welt ihre Produkte und Neuheiten vor. Wie ein roter Faden zieht sich die Digitalisierung durch die Angebote. Zu den Themen zählen das vernetzte Krankenhaus und der vernetzte Operationssaal, die Verwaltung großer Datenmengen, Telemedizin oder Robotik.

«Medizinprodukte und Services ohne digitale Komponenten dürften künftig eher die Ausnahme als die Regel sein», erklärte Jörg Mayer, Geschäftsführer des Verbandes der Hightech-Industrie Spectaris. Der Verband beklagte vor Beginn der Messe, dass die Digitalisierung im deutschen Gesundheitswesen nur schleppend verlaufe. Er bezog sich dabei auf eine Umfrage unter 200 Medizintechnik-Unternehmen. Die Schnittstellen etwa zwischen stationärer und ambulanter Versorgung seien bislang kaum vernetzt.

Bei den tragbaren Technologien, den «Wearables», wird auf der Messe ein
Schmerzpflaster vorgestellt, das den Wundheilungsprozess verbessern kann. Dabei stimulieren blaues und rotes LED-Licht die Blutzirkulation und die Gewebetemperatur: eine nicht-medikamentöse Behandlungsmethode für Schmerzen von Athleten. Ebenfalls für Sportler gedacht ist eine Maske, die das Atemgases misst und analysiert. Die Untersuchung eröffnet dem Anwender über eine App auch, wie viele Kalorien sein Körper gerade verbrennt.

Ein digitales Therapiesystem für Menschen mit krankhafter Angst vor Spinnen haben Forscher des Fraunhofer-Instituts entwickelt. In dieser Therapie mit Hilfe von Datenbrille und tragbaren Sensoren tauchen die Spinnen nur in der virtuellen Realität auf. Das soll für Spinnen-Phobiker die Furcht vor dem Beginn einer Behandlung mindern.

Fotocredits: Guido Kirchner,Guido Kirchner,Guido Kirchner
(dpa)

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