Guter Preis, kaum Beratung: Versandapotheken im Test

Berlin (dpa/tmn) – Medikamente können ganz schön ins Geld gehen. Billiger geht es häufig, wenn man sie im Internet bestellt. Einem aktuellen Test der Stiftung Warentest zufolge bekommen Patienten rezeptfreie Arzneimittel bei Versandapotheken bis zu 70 Prozent günstiger als ihr Listenpreis.

Aber: Bei der Beratung hapert es. Keine der
18 getesteten Versandapotheken kam deshalb insgesamt über ein «befriedigend» hinaus.

Grundsätzlich sollten Verbraucher Medikamente nur bei in Deutschland zugelassenen Apotheken bestellen, rät das Deutsche Institut für Medizinische Dokumentation und Information (DIMDI). Das
EU-Sicherheitslogo – ein weißes Kreuz vor grün gestreiftem Hintergrund – kennzeichnet die Seiten seriöser Anbieter. Klicken Nutzer das Logo an, gelangen sie auf den Registriereintrag des Händlers auf der DIMDI-Webseite.

Sinnvoll ist das Bestellen per Klick oder Telefon nur, wenn Patienten ein Medikament nicht ganz dringend benötigen. Denn ein paar Tage dauert es schon, bis das Päckchen ankommt.

Genauso wie Vor-Ort-Apotheken sind auch Versandapotheken verpflichtet, den Patienten zu beraten und zum Beispiel über Neben- oder Wechselwirkungen aufzuklären. Im aktuellen Test war das nicht immer der Fall. Im Test der Vor-Ort-Apotheken im Jahr 2014 berieten die Apotheker in der Filiale allerdings häufig auch nicht viel besser.

Die Stiftung rät Patienten, bei der Bestellung eines neuen Medikaments im Netz genau anzugeben, welche Medikamente sie bereits einnehmen und ob sie Vorerkrankungen haben. Zudem sollten sie ihre Telefonnummer mit angeben, damit die Mitarbeiter Rückfragen stellen können. Ist das Päckchen eingetroffen, sollten Kunden genau auf etwaige schriftliche Hinweise zu Neben- und Wechselwirkungen achten. Wer noch Fragen hat, kann auch bei einer Versandapotheke anrufen.

Die Apotheken Europa-apotheek.com, Shop-apotheke.com und Versandapo.de schnitten im Test am besten ab. Sie erhielten neben sechs anderen Anbietern jeweils das Testurteil «befriedigend». Alle anderen schnitten «ausreichend» oder gar «mangelhaft» ab.

Fotocredits: Franziska Kraufmann

(dpa)

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