Kinder rückenfreundlich hochheben

Berlin – Kinder sind eine Last. Vielleicht auch im übertragenen Sinne – vor allem aber im wörtlichen. Denn selbst Dreikäsehochs, die schon längst laufen können, wollen oder müssen ab und zu mal auf den Arm. Und das ist Arbeit für den Körper.

«Kinder sind erst einmal ein Gewicht, das vom Körper bewegt werden muss», sagt Prof. Bernd Kladny, Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU).

«Der Wirbelsäule ist es egal, ob es um einen Wasserkasten oder um ein Kind geht», sagt Kladny. Ähnlich wie bei anderen schweren Gegenständen gibt es daher für Kinder eine relativ rückenfreundliche Hebe-Methode: Erst in die Knie gehen, dann das Kind nah zu sich heranholen, die Wirbelsäule so gerade wie möglich machen, und dann aus den Knien heraus aufstehen.

Hebt jemand seine Kinder anders hoch, droht zwar nicht sofort ein Rückenschaden – vielleicht aber mit der Zeit. «Die Bandscheibe macht das erst noch mit. Aber die Frage ist, wie oft das gut geht», so Kladny. «Denn mit jeder Belastung steigt die Beanspruchung der Bandscheibe – bis hin zum Bandscheibenvorfall.»

Eltern sollten deshalb jeden Tag versuchen, die Belastung für die Wirbelsäule möglichst in Grenzen zu halten. «Ganz schlecht ist da zum Beispiel, Kinder vornübergebeugt aufzuheben oder in einer Drehbewegung», warnt Kladny. Sinnvoll seien dagegen zusätzliche Übungen zur Kräftigung der Rumpfmuskulatur.

Fotocredits: Hauke-Christian Dittrich
(dpa/tmn)

(dpa)

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