Tipps für Besuche und Treffen an Pfingsten

Hamburg – An Pfingsten wollen viele Menschen Freunde treffen oder Verwandte besuchen. Die Abstands- und Hygieneregeln sollten sie dabei aber weiterhin bestmöglich einhalten. Das bedeutet unter anderem: In die Armbeuge oder in ein Papiertaschentuch niesen oder husten und sich vorher von anderen wegdrehen – das Taschentuch danach entsorgen. Auf Umarmungen und Küsse lieber verzichten, gegebenenfalls eine Alltagsmaske tragen und regelmäßig gründlich die Hände waschen.

Wer die Wahl hat, trifft sich an der frischen Luft. Dazu rät der Virologe Prof. Jonas Schmidt-Chanasit vom Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin in Hamburg. «Man muss sich im Klaren sein, dass auch unter Einhaltung der Sicherheitsregeln in geschlossen Räumen das Ansteckungsrisiko größer ist als draußen», sagt er.

Wann es mit Aerosolen kritisch wird

Nach seinen Worten seien Tröpfchen, die etwa beim Sprechen ausgestoßen werden, zwar weiterhin das Hauptrisiko für eine Übertragung – deshalb ist das Tragen von Mund-Nase-Bedeckungen in bestimmten öffentlichen Bereichen Pflicht, weil diese die Tröpfchen abfangen und damit das Ansteckungsrisiko für andere verringern. Sind Menschen aber längere Zeit zusammen in geschlossenen Räumen, reden, singen vielleicht – dann könne es mit den sogenannten Aerosolen in der Luft irgendwann kritisch werden, erläutert Schmidt-Chanasit.

Aerosole sind kleinste Schwebeteilchen in der Luft. Inzwischen gehen Forscher davon aus, dass auch über diese eine Ansteckungsgefahr mit dem neuartigen Coronavirus besteht. Vor Aerosolen schützen einen Alltagsmasken und medizinische Gesichtsmasken kaum.

Der Virologe Prof. Christian Drosten hatte am Montag im Deutschlandfunk gesagt, man müsse anerkennen, dass die Aerosolübertragung eine wichtige Rolle spiele. Und mit Blick auf geschlossene Räume merkte der Charité-Wissenschaftler an: «Im Alltag sollte man sich eher vielleicht aufs Lüften konzentrieren und weniger auf das ständige Wischen und Desinfizieren.»

Für Luftaustausch sorgen

Jonas Schmidt-Chanasit rät, sich in geschlossenen Räumen möglichst kurz und mit möglichst wenigen Personen aufzuhalten. Auch er betont: «Man sollte für eine gute Durchlüftung sorgen.» Es gehe nicht darum, dass die Luft im Raum zirkuliert, sondern um einen Luftaustausch. «Am ungünstigen ist ein kleiner, geschlossener Raum ohne Fenster – ein Keller zum Beispiel.»

Und auch wenn man sich auf einen Ausflug oder einen Besuch lange gefreut hat, appelliert Schmidt-Chanasit: «Wer sich krank fühlt, sollte nicht an Familienfeiern teilnehmen oder reisen

Fotocredits: Mascha Brichta
(dpa/tmn)

(dpa)

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