Freie Fahrt im Spreewald: Wasserwege werden entschlammt

Schlepzig (dpa) – Ausgebaggerter Schlamm aus Wasserwegen im Spreewald soll auch im nächsten Jahr auf umliegende Wiesen gesprüht werden. Wie das Umweltministerium auf Grundlage von Gutachten mitteilte, ist das Verfahren grundsätzlich geeignet und soll deshalb an weiteren Stellen angewendet werden.

Geplant ist die Ausbaggerung unter anderem in Gräben im Umkreis von Lübbenau (Oberspreewald-Lausitz) und Stellen im Unterspreewald. Die Fließe im Spreewald drohen mit den Jahren zu verschlammen – das hat natürliche Ursachen. Das Ganze birgt Probleme für den Hochwasserschutz, aber auch für den Tourismus. Für Kahnfährleute ist der Schlamm ein Hindernis.

Der Tourismus ist ein wichtiges Wirtschaftsstandbein in der Region und ist auf Wachstumskurs. Die Zahl der
Übernachtungen im Spreewald stieg laut Statistischem Bundesamt in den ersten acht Monaten dieses Jahres im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um annähernd zehn Prozent auf mehr als 1,3 Millionen. Zu den touristischen Klassikern im Spreewald gehört auch die Kahnfahrt.

Das Land Brandenburg startete im Sommer 2015 das Pilotprojekt, bei dem ausgebaggerter Schlamm auf umliegende Wiesen und Felder gesprüht wurde. Dazu zählten Stellen in Neu Zauche (Dahme-Spreewald). Danach folgte laut Ministerium eine Überprüfung, ob das Ganze negative Folgen für die Vegetation und den Boden haben könnte. Derzeit werde eine standardisierte Entschlammungsmethode erarbeitet.

Bei dem Pilotprojekt wurde den Angaben zufolge eine weitere Methode getestet. Am Stadtgraben in Lübben (Dahme-Spreewald) kam der dort ausgebaggerte Schlamm nämlich nicht direkt auf Felder. Grund: Laut Ministerium waren im Schlamm zu viele Schadstoffe enthalten. Deshalb sei er stattdessen in Säcke gefüllt worden, die dann auf Feldern lagerten, um den Schlamm zu entwässern.

Das Ministerium lässt derzeit prüfen, ob sich die zurückgebliebene Substanz dazu eignet, verbaut zu werden – etwa bei Straßenböschungen. Ein Ergebnis wird es voraussichtlich im nächsten Frühjahr geben. Eine Alternative wäre dann die Lagerung auf Deponien. Aber die sei vergleichsweise teurer, erläuterte das Ministerium.

Fotocredits: Patrick Pleul

(dpa)

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