Sommer-Genuss trotz Insektenallergie

2,8 Millionen Bundesbürger leiden unter einer Insektenallergie. Im Sommer steigt für sie das Risiko, denn in der warmen Jahreszeit tummeln sich viele Bienen und Wespen auch dort, wo sich Menschen aufhalten. "Jeder Mensch, der einmal von einer Biene oder Wespe gestochen wurde, kann eine Insektengift-Allergie entwickeln", sagt Frau Prof. Dr. med. Ruëff, Dermatologin und Oberärztin an der Ludwigs-Maximilians-Universität in München. "Wer schon einmal weiterreichende Reaktionen infolge eines Stichs hatte, sollte dies von einem Allergologen klären lassen", rät die Hautärztin.

Bei einem Insektenstich sei es wichtig, die eigene Reaktion aufmerksam zu beobachten. Eine Nesselsucht (Urtikaria), Schwellungen im Gesicht und am Hals oder Juckreiz an Handinnenflächen und Fußsohlen deuteten auf eine Allergie hin. Diese Reaktionen könnten sich bis zum lebensbedrohlichen anaphylaktischen Schock entwickeln. Deshalb sei eine frühzeitige Diagnose und Therapie durch einen Allergologen von großer Bedeutung.

Für Allergiker gibt es ein Notfallset zur Selbstbehandlung. Da Allergiker Gefahr laufen, bei jedem erneuten Stich einen lebensbedrohlichen anaphylaktischen Schock zu erleiden, sollten sie das Notfallset vor allem im Sommer jederzeit bei sich tragen. Symptome wie Übelkeit, Atemnot, schneller Herzschlag oder Blutdruckabfall können in einem anaphylaktischen Schock enden. Ohne rechtzeitige Hilfe kann diese schwere allergische Reaktion zu Atem- und Kreislaufstillstand führen.

Es gibt aber auch vorbeugende Maßnahmen: "Für Insektengiftallergiker kann eine spezifische Immuntherapie – auch Hyposensibilisierung genannt – lebensrettend sein", so Ruëff. Denn nach dieser Impfung seien 90 Prozent der Patienten nahezu beschwerdefrei und ihr Immunsystem reagiere wieder normal. Bei entsprechender Diagnose übernehmen alle Krankenkassen die Therapiekosten.

Fotocredits: ALK-Abelló Arzneimittel GmbH

(dpa)

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